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„Mangelnde Motivation“ als Renditekiller in der Produktentwicklung oder ein fehlender Fokus auf Design to Cost?

Autozulieferer Brose macht jährlich Milliardenumsätze, mit der Rendite von 1,1 Prozent ist das Unternehmen nicht zufrieden. Grund soll die mangelnde Motivation der Mitarbeiter sein. Die Kosten in der Produktion, Logistik und Verwaltung sollen daher gesenkt werden.

Methoden des Cost Engineerings wie Design to Cost als mögliche Ansatzpunkte?

“Nur” auf Kosten im Einkauf, Produktion, Logistik und Verwaltung zu achten ist zu kurzfristig Gedacht. 70 bis 80 Prozent der späteren Produktkosten werden in der frühen Phase der Produktentwicklung “konstruiert” oder “engineered”, dort muss somit zuerst angepackt werden. Der Einkauf, die Produktion oder die Logistik kann am Ende nicht alle kostentreibenden Entwickungsmerkmale, welche durch die Konstruktion in der frühen Entwicklungsphase definiert und danach in den nachgelagerten Unternehmensprozesse am stärksten zum tragen kommen, eliminieren. Wenn als Beispiel die Verpackungskosten kurz vor Serieimplementation eines Produkts mit einem hohen Kostenanteil in den Herstellkosten aufschlagen, haben oftmals definierte Parameter oder Attribute in der frühen Entwicklungsphase die grössten Auswirkungen. Die Logistik kann Schlussendlich diese “konstruierte“ nur bedingt beeinflussen.Die Produktentwicklung wirft dadruch den „grössten Schatten“ in der frühen Phase der Produktentwicklung.

Unternehmen müssen wieder lernen ein Produkt so zu konstruieren, dass die Leistungs-/Funktionsanforderungen zu den geringsten Kosten und mit der erforderlichen Qualität erfüllt werden können. Abhilfe schafft hier ein disziplinierter und systematischer Ansatz des Cost Engineerings in der frühen Entwicklungsphase eines Produktes. Zum Beispiel erfolgt im Rahmen des “Design-to-Cost” eine Konstruktion zu den Zielkosten ab dem ersten Tag der neuen Entwicklugsaufgabe. Dadurch kann die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens verbessert und die Rentabilität gesteigert werden.

Was ist Design to Cost?

Design to Cost (DTC) ist ein Prozess zur Kostenoptimierung, der in der Entwicklungsphase von Produkten oder Dienstleistungen angewendet wird. Ziel ist es, die Kosten bereits während der Designphase zu berücksichtigen und so eine kosteneffiziente Produktion zu ermöglichen. Ein Grund dafür ist die Gegebenheit, das rund 70 – 80% der Herstellkosten eines Produkts in der frühen Entwicklungsphase festgelegt werden. Die Entwicklung wirft somit den grössen Schatten auf alle nachgelagerten Unternehmensprozesse. Dabei werden Kostenziele (Target Costs) definiert und in die Entwicklung integriert, um unnötige Kosten zu vermeiden und gleichzeitig die Qualität des Produkts zu erhalten.

Was umfasst Design to Cost?

DTC umfasst eine Vielzahl von Techniken und Methoden, wie z.B. die Analyse von Kostenstrukturen, die Identifizierung von kosteneffizienten Materialien und Technologien, die Optimierung von Produktionsprozessen und die Minimierung von Verschwendung. DTC erfordert auch eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und Funktionen, wie z.B. Ingenieure, Einkäufer und Produktionsplaner. Design to Cost verankert die Herstellkosten im Entwicklungsprozess.

In welchen Branchen wird Design to Cost eingesetzt?

DTC wird in verschiedenen Branchen wie der Automobilindustrie, dem Maschinenbau und der Elektronik eingesetzt, um wettbewerbsfähige Produkte mit einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis zu entwickeln.